11 Städte - 11 Tage - 246 km
Ein Charitylauf der besonderen Art
Bei diesem Charitylauf handelte es sich um einen Rundlauf von Stadt zu Stadt in elf aufeinanderfolgenden Tagen, um Spenden für unbegleitete Flüchtlinge zu sammeln. Der Start war in Budenheim am 11.12.2015 und Zieleinlauf in Mainz am 21.12.2015.
Was war das Ziel?
Mit dem Lauf wollte ich die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge öffentlich willkommen heißen und Spendengeldern für zusätzlichen Sprachunterricht, Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Traumata oder einfach mal ein paar unbeschwerte Minuten bei einer gemeinsamen Freizeitaktion sammeln.
Was haben wir erreicht?
Insgesamt konnten wir über die Spendenkonten und den Aktionen in den Städten 5150,00 € sammeln. Mit dieser Summe sind einige zusätzliche Stunden an Deutschunterricht und auch mal zur Ablenkung eine schöne Freizeitaktion möglich.
Was wir noch erreicht haben, ist mit Geld nicht zu bezahlen. Die Aktion hat deutlich gemacht, wie wichtig Sport sowohl für die Integration als auch für das Lebensgefühl ist. Die Jugendlichen, die mich auf einigen Laufetappen begleiten haben, haben sehr viel Spaß gehabt und wirkten an diesen Tagen sehr gelöst und zufrieden.
Besonders freut mich, dass schon während der Projektphase eine Laufgruppe für die unbegleiteten Jugendlichen gegründet wurde und diese auch in Zukunft beibehalten werden soll. Außerdem haben wir ein paar Lauftalente unter den Jugendlichen entdeckt, was dazu geführt hat, dass einige der unbegleiteten Jugendlichen zukünftig sportlich gefördert werden.
Dank der Medien haben wir eine breite Öffentlichkeit erreicht, mit dem Ergebnis, dass durch die Aktion die Bürgerinnen und Bürger in Ingelheim, Oppenheim und Zornheim zum Teil erstmals von den Aufnahmeeinrichtungen erfahren und dadurch ihre Unterstützung angeboten haben.
Highlights
- Während unserer Sammelaktion in Worms kam ein kleiner Junge (ca. 10 Jahre) auf mich zu und schaute mich ziemlich neugierig an. Ich konnte in Erfahrung bringen, dass er vor einigen Jahren mit seinen Eltern aus dem Irak nach Deutschland geflüchtet ist. Als ich ihm erzählte, dass ich für Kinder, die ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind, Spenden sammle, hat er sofort aus seiner Hosentasche zwei Euro hervorgekramt und diese gespendet.
- Auf der 9. Etappe hatten mein Begleiter Markus und ich in Crumstadt eine sehr nette Begegnung. Wir waren ein wenig zu schnell unterwegs und vor uns lief ein Läufer in einem etwas langsameren Tempo. Bei ihm angekommen, haben wir ihn als unseren "Peacemaker" auserwählt. Leider nicht lange, da er eine andere Route laufen wollte, aber lang genug, um von dem Projekt zu berichten sowie ihm eine unserer Textiletiketten inklusive Internetadresse zu geben und ihn einzuladen, uns auf der 10. Etappe von Groß Gerau nach Wiesbaden zu begleiten. Es war eine ernste Einladung, aber damit, dass diese auch wirklich angenommen wird, haben sowohl MArkus (mit k) als auch ich nicht gerechnet. Aber es dauerte nicht lange bis Marcus (mit c) sich bei mir meldete, um Zeit und Startpunkt in Erfahrung zu bringen. Und kurze Zeit später hat er auf dem Spendenkonto auch noch ein Startgeld eingezahlt. Es gibt schon coole Begegnungen.