Heute Vormittag waren erstmal wieder viele Telefonate angesagt, um zu klären, ob Teilstrecken des Laufs doch anmeldepflichtig oder gar genehmigungspflichtig sind. Diskussionen im Bekannten- und Freundeskreis führte zur Verunsicherung. Nach einigen Telefonaten ist klar, dass beides wahrscheinlich nicht notwenig ist, aber die zuständige Behörde möchte die genaue Streckenführung etc. überprüfen, was bedeutet, dass ich bei Bedarf einen entsprechenden Antrag stellen muss.
Auch die Spendenerlaubnis für RLP war noch nicht endgültig geklärt. Da ich quasi im "Auftrag" der Malteser Werke die Spenden sammeln werde, wird die sammlungsrechtliche Prüfung kein Problem sein, aber die Zusicherung muss ich trotzdem erhalten. Das übernimmt zum Glück eine Mitarbeiterin von Malteser für mich.
Nach den vielen Telefonaten habe ich mir am Nachmittag die Erstaufnahmeeinrichtung in Zornheim angeschaut, um unter anderem auch den ersten Kontakt zu meinen Mitläufern aufzubauen. In dem Haus leben aktuell 15 Jugendliche, die vorwiegend aus Afghanistan und Syrien stammen. Alle haben einen sehr langen Weg (z.B. Syrien - Deutschland ca. 3700 km) zurücklegen müssen und waren auf sich alleine gestellt. In der Erstaufnahmeeinrichtung dürfen sie wieder Jugendliche sein, die regelmäßig am Sport und Deutschunterricht teilnehmen, unsere Werte kennenlernen, Regeln befolgen und gemeinsam ihre Freizeit verbringen. Ein Jugendlicher aus Syrien hat mich besonders beeindruckt. Er lebt erst seit Anfang September in Deutschland, beherrscht aber schon so gut unsere Sprache, dass es für mich selbstverständlich war, mich mit ihm auf deutsch zu unterhalten.
In dem Haus habe ich Jugendliche erlebt, die eine Gemeinschaft bilden, miteinander lachen, in ihrer Muttersprache oder zum Teil in englisch miteinander kommunizieren, unter der Woche am Deutschunterricht teilnehmen müssen und sehr angenehme Umgangsformen haben. Jugendliche, die neugierig sowie ehrgeizig sind und einfach nur den Wunsch haben, sich eine Zukunft aufzubauen. Sie alle haben unsere Unterstützung verdient.
Sicherlich wundern sich einige, warum ich hier noch keine Fotos von den Jugendlichen veröffentlicht habe. Ganz einfach: das Jugendamt muss hierfür die Zustimmung erteilen.